Chronik unseres Vereins – Teil 3

Karl Berke, Mitglied bei Wiedergründung 1990 und Vorsitzender 1990 – 2020 erzählt:

Teil 3: 2003 – 2020

2003

Margarete Potutschek eröffnete am 08.01. die Reihe der Vorträge mit dem Blick in die von ihr sorgsam geführte Chronik. Vieles war schon fast vergessen, da war es erstaunlich, was wir seit 1990 schon alles erlebt und getan hatten. Wir konnten es an dem Abend anhand von Zeitungsartikeln und eigenen Beiträgen noch einmal erleben – nun ermöglicht die Chronik, diese Zeilen hier aufzuschreiben.

    Im Mai erzählte sie uns von Goethes letzter Liebe, Ulrike von Levetzow, die er während einer Kur in Marienbad kennen- und lieben lernte. Diese Ulrike beschrieb es als väterliche Liebe, sie heiratete nie. Ernst Mahrholz berichtete vom Bau der Eckertalsperre. Die Planungen begannen schon 1900, gebaut wurde sie von 1938 bis 1943. Seit 1936 wurde der Wald abgeholzt. 1938 wurde der Steinbruch am Dielenwegskopf ca. 100 m talwärts erschlossen (zur Materialgewinnung) und ab dem Bahnhof Eckertal eine Feldbahnstrecke zum Materialtransport gebaut. Seit 1943 dient die Sperre mit der 235 m langen und 57 m hohen Mauer der Trinkwasserversorgung bis Wolfsburg weit ins norddeutsche Tiefland. Hr. Dr. Sacher und Ole Anders berichteten in Wort und Bild von Tieren des Nationalparks, besonders von der Ausbreitung des Luchses. Im Sommer war es wieder ein besonderer Tag beim gemütlichen Beisammensein am Gropps Loch. Das Fest ist wirklich ein Höhepunkt, nur darf in der Zeitung nicht über Musik und Gesang berichtet werden, denn dann meldet sich die GEMA mit überzogenen Forderungen. Die Wanderungen werden leider immer weniger angenommen. Das liegt sicherlich auch an der guten Beschilderung – da braucht keiner eine Führung. Die Sternwanderung des Hauptvereins führte uns auf den Bocksberg bei Hahnenklee. Da trafen wir noch mal den Wegewart Hans-Dieter Harnisch, dem wir alle viel zu verdanken haben. Gerade auch seine Kartenarbeit ließ die ehemalige Grenze schnell verschwinden – Ost und West war wieder EIN Wandergebiet. Am 17.10.2003 war er auf seine letzte Wanderung gegangen. Gern denken wir an gemeinsame Stunden und behalten ihn im ehrenden Gedenken.

2004

      Schon 2003 nahm ich Kontakt mit Cornelius Meyer-Stork auf, der Eigentümer des Halberstädter Berges geworden war. Bei unserer Jahreshauptversammlung am 3.4.2004 stellte er sich vor und sprach ein Grußwort. Diese Verbindung mündete in seine Mitgliedschaft bei uns. Er wurde später unser Naturschutzwart und ab 2009 pflanzten wir einmal im Jahr Bäume in seinem Revier. Das ist zur guten Tradition geworden und wird auch am 21.4.2021 so stattfinden. Was Besseres konnte und kann dem Harzklub nicht passieren. Das ergab sich so, dass wir das im Nationalpark nicht mehr durften, da wir dem NP nicht die Arbeit wegnehmen sollten (so der mündliche Bescheid durch Olaf Eggert). Wir wollten aber praktisch tätig sein. Deshalb hatten wir eine Begehung des Schlossparks mit O. Eggert, Dr. O. Greger und K. Berke, um die Konzeption zur Sanierung des Parks zu machen. Die Arbeit wurde dann mit Hilfe von Klassen der Goethe- Schule im Rahmen von Projekttagen und Harzklubmitgliedern verrichtet. Daraus wurde im Folgejahr ein ABM- Projekt und im Jahr 2019 wurde der Park in das Projekt Gartenträume des Landes aufgenommen.

            Am 30.3.2004 wurde im Himmelssaal des Hilton in Bremen der Harzklub Bremen neu gegründet. So konnten wir am 26.6.2004 eine größere Delegation der Bremer Freunde zum 100- jährigen Jubiläum des Bremer Weges begrüßen.

            Bei unseren Vorträgen bereicherten uns wieder Horst Hoeft, Dr. Sacher, Margarete Potutschek und Klaus Oppermann mit spannenden Themen.

            Am 26.10. des Jahres verstarb nach längerem Leiden unser 2. Vors. Bernhard Bischoff. Oft unbemerkt, im Stillen, setzte er sich mit allem Fleiß für unseren Verein ein. Er hinterließ eine große Lücke.

2005

            Der Jahresplan für 2005 mit Wanderungen und Vorträgen war längst vorbereitet und zusammen mit der Einladung zur Jahreshauptversammlung an alle Mitglieder verschickt. Am 2.3. d.J. stellte sich Horst Schwerdtner zur Wahl als 2. Vorsitzender. So war wenigstens die Lücke, die B. Bischoff im Vorstand hinterließ geschlossen.

            Vom Hauptwegewart Dr. Hans Bauer kam die Anregung und Bitte alle Klein- und Bodendenkmale im Betreuungsgebiet zu erfassen und umfänglich zu dokumentieren.

Die Brücke an der unteren Ilsefälle, vom Nationalpark abgerissen, wollten wir wieder aufbauen. Daraufhin erklärten sich der NP selbst zum Wiederaufbau bereit, wenn wir im Gegenzug den Bratwurstweg aufräumen würden. Das machten wir gern, auch wenn es bei dem Dreck und Matsch anstrengend war. So war der Bremer Weg dank der neu gebauten Brücke zu Pfingsten wieder durchgängig begehbar.

            Brigitta Roy – Feiler führte weiter ihre Klöppelkurse in Ilsenburg durch und lehrte vielen Frauen dieses großartige Kunsthandwerk. Als kleine Belohnung gönnten wir uns, wie immer, gemütliche Stunden bei der Weihnachtsfeier.

2006

         Das Jahr begann am 4.1. mit einem Vortrag von Dr. Kison, einem profunden Kenner der Flora, über besondere Pflanzen im Nationalpark. Frau Kettner referierte über die Bedeutung des Eisenkunstgusses für Ilsenburg, Dr. R. Schulz erklärte uns den Gesteinsaufbau um unseren Ort, Pastor Bührig erzählte von der Vogelwelt, Dr. Oppermann schilderte die Technologie der Herstellung verschiedener Stähle und O. Eggert redete über unseren Wald. Durch dieses vermittelte Wissen sehen wir unsere Heimat mit anderen Augen, denn man sieht ja bekanntlich nur was man weiß. Aufwändig ist manchmal die Organisation der Vorträge. Vereinsfremde Referenten sind nicht alle bereit, den Vortrag für eine Flasche Wein zu halten. Dann konnte ich immer auf unsere Mitglieder zurückgreifen, die uns ihre Fachkenntnisse vermittelten.

          Die Arbeiten im und am Schlosspark waren mit Hilfe der ABM- Kräfte so weit fortgeschritten, dass wir dank der Unterstützung gewonnener Sponsoren zum Abschluss große Bäume pflanzen konnten.

         Höhepunkte bei den Wanderungen war die Tour mit europäischen Freunden, die wir vom Eckerkrug bis zur Tonmühle Öhrenfeld begleiteten, eine geführte Wanderung Schneeloch- Brocken- Heinrichshöhe und am 1.6. eine 24- Stundenwanderung durch unser drei Bundesländer Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen. Doch nicht nur Arbeit ist das Vereinsleben. Zum Vereinsfest kamen zwar immer dieselben, aber die kamen, freuten sich über den schönen Tag.

2007

       In diesem Jahr hatten wir auch wieder viele Projekte abzuarbeiten, die man oft nicht in einem Jahr erledigen kann, da sich vieles über Jahre hin entwickelt und geleistet werden muss. So erhielten wir z.B. im Vorjahr die Erlaubnis an der Ilsefälle bei Gerlachs Bude eine Bank um die Eiche bauen zu lassen, was dann mit finanzieller Hilfe der Pötschner-Stiftung in diesem Jahr erledigt wurde. Oder die Erfassung der Klein- und Bodendenkmale, um die Dr. Bauer 2005 bat, war überfällig. Wir erfassten jeweils die Koordinaten per GPS, vermaßen, skizzierten, fotografierten und beschrieben sie. Das war eine recht umfangreiche Arbeit, aber so lernten wir noch mehr Details unserer Heimat kennen und hatten viel Freude daran.

       Hilfreich war uns der Gestattungsvertrag zwischen dem NP und dem Hauptverein, am 3.10.2007 unterschrieben von Herrn Pusch und Dr. M. Ermrich. So können wir nun offiziell die Hütte am Kruzifix, die Bremer Hütte, die steinernen Wegweiser und die Kulturdenkmale pflegen.

       Die Freunde in Bremen luden uns ein. Bei diesem Besuch lernten wir über Bremen, das Künstlerdorf Worpswede, das Teufelsmoor und Bremer Gastfreundschaft kennen.

Am alten Eckerkrug wurde der „Jungbornstein“ eingeweiht. Das wurde von unserem Mitglied Wilfried Haferland auf den Weg gebracht. Bei einem seiner Vorträge, er war ja gebürtiger Abbenröder, berichtete er über die Mühlen im Eckertal. Klaus Kersten hielt einen spannenden Vortrag über die Köhlerei. Alle Pflichten der Köhler, der Haijungen und der Fuhrleute erläuterte er. Das ließ uns den schweren Arbeitsalltag der Leute erahnen.

An der Kalkhütte im Revier von C. Meyer-Stork wurde aufgeräumt und von der ABM-Gesellschaft Tisch und Bänke aufgestellt. Es wurde wieder sichtbar, dass dort nicht nur eine tiefe Kuhle in der Erde ist, sondern ein Tagebau.

       Am 28.10.konnten wir im Deutschen Haus einen wunderbaren Nachmittag mit Heimatliedern, vorgetragen von unserer Heimatgruppe aus Abbenrode, zu Ehren des 110. Geburtstages des Ilsenburger Heimatliederdichters und Komponisten Rudolf Bollmann, erleben. Auch die Gruppe aus Wernigerode trug Lieder von ihm vor. Eine tolle Ergänzung waren einige Worte auf Platt – et is en schönen Dach ewest.

Leider wird Platt immer weniger gesprochen – dabei kann man damit vieles so treffend ausdrücken. Als Kind war ich wochenlang täglich mit den Holzhackern im Wald. Da wurde nur Platt geredet. Diese Erzählungen erinnern mich in besonderer Weise an viele Dinge.

2008 – 2013

        Bis Ende 2007 lag die Führung der Chronik in den Händen von Margarete Potutschek. Ohne diese Vorleistung hätte ich vieles nicht schreiben können. Für die Jahre 2008 -2013 liegt nichts vor, nur meine Erinnerung. Wenn das dann noch mangelhafter als das bisher Geschriebene ist, bitte ich um Ergänzung und Entschuldigung.

       Natürlich lief die Erfüllung der Pflichtaufgaben wie Mitgliederversammlung, Entlastung und Neuwahl, Statistik, Kontaktpflege, Mitgliederwerbung usw. wie bisher. Die Wanderungen und Vorträge, die Klöppelkurse von Brigitta Roy- Feiler und auch das Sommerfest und die Weihnachtsfeier wurden jährlich im gewohnten Rhythmus durchgeführt, wenn auch mit leicht schwindender Teilnehmerzahl. So galt es neue Interessen- und Aufgabenfelder zu finden. Die Freunde aus Harzburg wollten was über Sinn und Zweck der vielen Gräben und Teiche bei uns wissen. Darüber mochte ich nicht nur erzählen. Ich lud sie zu einer Führung entlang der Bäche ein. Das war im Herbst 2008. Um die Erinnerung zu erhalten, manche Stellen ließen kaum noch den Sinn der Anlage erkennen, fotografierte ich am 28.12.2008 alle Stätten der Nutzung der Wasserkraft. Daraus wurde das Projekt „Industrielehrpfad“. Damit war lebhaftes Interesse geweckt bei Eberhard Schenk, Dr. Klaus Oppermann, Jürgen Brandt, den Leuten vom Bauhof und natürlich auch Bürgermeister

Loeffke. Wir räumten an der Sägemühle auf und beschrieben auf den Dennert-Tannen

prägnant und gut sichtbar die Stätten, an denen unsere Vorfahren die Kraft des Wassers nutzten. Mit C. Meyer- Storks Hilfe befreiten wir die Radstube des alten Walzwerks mitten im Ort vom Bewuchs und dann konnte mit städtischem Geld das Mauerwerk saniert werden. Unverzichtbar war die Hilfe der Reddersen-Stiftung, des Walzwerks, von Thyssen- Krupp und dem Radsatzwerk. Man kann alles immer noch besser machen. Die Sanierung der Radstube und das Umfeld im Park konnte 2018 mit Einfriedung und Beeten abgeschlossen werden. Solche Projekte dauern eben. Im Beisein vieler Spender und Anwohner konnten wir den Industrielehrpfad am 18.8.2011 zusammen mit unsere Wirtschaftsministerin Frau Prof. Birgitta Wolff einweihen. Zum Gelingen des Tages trug die Rothe Forelle mit Sekt und Häppchen bei.

       Unser Mitglied Klaus Oppermann, ein ausgewiesener Metallurge und unermüdlicher Ruheständler, arbeitete weiter daran die Geschichte der Eisenindustrie bis in die Gegenwart abzubilden. Er rechnete, zeichnete, forschte und warb Fördermittel und Spenden ein. Ein Team verschiedenster Fachleute arbeitete an dieser Weiterentwicklung mit. Ein weiterer Höhepunkt war der Bau und die Erprobung eines Rennofens zusammen mit Schülern der Goethe- Schule im Jahr 2010. Auch das war ihm noch nicht genug. Ein „Hoher Ofen“ sollte das Bild abrunden.  Nach seinen Plänen wurde der hohe Ofen gebaut und am 2.9.2013 mit viel Prominenz, angeführt von Wirtschaftsminister Möllring, eingeweiht. Unterstützt von den Ilsenburger Betrieben, der Stadt, dem Land und in ungezählten Arbeitsstunden entstand dieses Werk, das wir auch wieder mit Sekt und Häppchen von der Rothen Forelle feierten. Dr. Oppermann ist auch zu danken für die Dokumentation dieser Geschichten unter dem Titel „Der Ilsenburger Industrielehrpfad“.

        Eine andere Geschichte ist die Zusammenarbeit mit Cornelius Meyer- Stork. Ab dem Jahr 2009 pflanzten wir in seinem Revier jährlich Bäume. Unter seiner Anleitung konnten wir helfen das Erbe von Günter Beckmann, dem ehemaligen Revierförster, den Wald weg vom reinen Fichtenwald in Richtung eines naturnahen Waldes umzuwandeln. Wie wichtig das ist für das gesamte Ökosystem, für unsere Heimat, zeigt sich jetzt unter dem Einfluss von Klimawandel und Käferkalamität mehr als deutlich. Wir können uns beim Wandern schon über die entstandenen Mischwaldzellen freuen. Wenn das nur überall so geschähe! Auch bei den Projekten im Ort z.B. am Kloster, an der Radstube und am Hohen Ofen war seine Hilfe unverzichtbar. Aus seiner Freude am Ergebnis war er immer gern ehrenamtlich tätig. Ich wünsche ihm, dass er die katastrophale Lage im Wald bewältigen kann und wir noch viele Bäume bei ihm pflanzen werden.

        Was auch mehr im Stillen geschieht ist die Arbeit von Brigitta Roy- Feiler als Klöppellehrerin. Jahr für Jahr leitet sie interessierte Frauen bis 2020, den Verboten infolge der Corona-Pandemie, in diesem schönen Kunsthandwerk an. Eberhard Schenk organisierte eine Sonderausstellung mit den geschaffenen Kunstwerken im Museum.

       Angeregt durch die Arbeit am Industrielehrpfad kamen wir darauf, uns näher mit der Geschichte unseres Ortes in den letzten 100 Jahren zu befassen. Eberhard Schenk, als Neubürger, fand das sehr gut und schleppte Mengen an Material aus dem Stadtarchiv an, ich kramte in eigenen Unterlagen und im stolbergischen Archiv in Wernigerode. Klaus Kersten schrieb zum Tourismus, Manfred Schubert zum Radsatzwerk und Gerd Baresch über das Walzwerk, dazu kamen Beiträge von Kurt Eichel, Hans Riefenstahl, Heinrich

Dirlam, Otto Berke und Liselotte Reinecke. Mehrfach trafen wir uns sonnabends in der Backstube zur Redaktionskonferenz. Manche Lücken konnte ich dann in vielen Gesprächen mit inzwischen schon Verstorbenen füllen. Irgendwie habe ich alles geordnet und Henri Fischer hat alles formatiert und zum Druck fertig aufbereitet. Ohne unsere Vereinsmitglieder wäre dieses Gemeinschaftswerk nie entstanden. Erste Arbeiten dafür begannen 2011 und im September 2014 kam die erste Auflage in Höhe von 200 Stück an. Zwei Auflagen mit geringen Ergänzungen folgten. So kann man sagen, dass wir damit über 300 Leuten Freude bereitet haben.

       An einem Himmelfahrtstag hatten randalierende Jugendliche die Bremer Hütte zerstört. Der Nationalpark baute dann die neue Hütte, die wir zusammen mit Freunden aus Bremen und dem NP im Jahr 2010 einweihen konnten. Leider kommt es immer wieder zu hirnlosem Vandalismus. 

2014

      Ab diesem Jahr führte Annemarie Arnold die Chronik. So kann ich mich wieder darauf stützen. Neben der normalen Arbeit des Vereins gab es auch wichtige Höhepunkte. Aus der Partnerschaft mit dem Harzklub Bremen war auch die Partnerschaft Ilsenburgs mit Bremen – Burglesum entstanden. Im März waren wir in Bremen und wanderten dort im Werderland, einem Naturschutzgebiet, zur Ilsenburger Hütte, dem Pendant zu unserer Bremer Hütte.

       Viel Arbeit kam auf uns zu, da der deutsche Wandertag in Harzburg ausgerichtet wurde. Besonders unsere Wanderführer begleiteten Wanderer aus allen Ecken Deutschlands bis Harzburg. Organisation und Präsenz unseres Vereins waren gefordert.

      Am 19.10.2014 luden wir zur Gedenkfeier des Kreuzes auf dem Ilsestein ein. Vor 200 Jahren hatte Graf Anton zu Stolberg- Wernigerode zum Gedenken an seine gefallenen Kameraden der Befreiungskriege das Kreuz aufgestellt. Als Vertreterin der Familie nahm Fürstin Maria zu Stolberg- Wernigerode in Begleitung von Carl H. Hahn teil. Bei strahlendem Wetter war es für alle ein wunderschöner Tag.

      Im Nordschwarzwald sollte auch ein Nationalpark ausgewiesen werden. Einer Einladung aus Baiersbronn folgend, berichtete ich aus unseren Erfahrungen mit einem NP. Vor über 1000 Menschen in der Schwarzwaldhalle erntete ich tosenden Beifall, in Wernigerode via Internet großen Ärger ob meiner Aussagen. Was soll es – ich bin ein freier Mensch.

2015

      Am 7.1. um 18:00 Uhr konnten wir in der Rothen Forelle eine kleine Feier anlässlich der 25 Jahre unseres Vereins seit 1990 ausrichten. Viele Grußworte und eine Rückschau ermutigten uns zur Fortsetzung der ehrenamtlichen gemeinnützigen Arbeit.

      Turnusmäßig fand am 4.3. die Jahreshauptversammlung statt. Einige Tage später wurden wir um Unterstützung für einen Krötenzaun an der Waldhofstraße gebeten. Eine Anwohnerin übernahm die Aufstellung und Betreuung. Wir konnten bei der Finanzierung von der Volksbank helfen. Durch diese Initiative wurden huderte Kröten auf ihrer Wanderung aus dem Wald zu den Teichen vor dem Tod bewahrt.

      Am 2.5.2015 trat unser langjähriger Vorsitzender des Hauptvereins nicht mehr zur Wiederwahl an. Der gesamte Harzklub dankte ihm für seine fruchtbringende Arbeit.

Dr. Junk stellte sich zur Wahl und nachdem er gewählt war, wurde das Amt in Präsident umbenannt, er war nun Präsident. Analog wurde Dr. Michael Ermrich Ehrenpräsident.

      Mit großem Fleiß sammelte Eberhard Schenk viel Material, mit dem er eine Sonderausstellung im Museum vom 26.11.15 bis zum 9.1.16 gestaltete. Es war eine tolle Präsentation aller Aktivitäten unseres Vereins.

      Angesichts der offensichtlichen Kalamität mit dem Borkenkäfer hatten wir im Nationalparkhaus (alte Oberförsterei) ein Gespräch mit Dr. Kison von der NP-Verwaltung und Fachpolitikern der Arbeitsgruppe Umwelt des Landtages. Das Ergebnis war aber genauso niederschmetternd wie die Teilnahme bei einer Anhörung der Umweltpolitiker des Landtages in Magdeburg. Leider wird nicht analog zur Wirtschaft bilanziert – die Schäden ideologischer Vorgehensweise in der Umwelt und im Nationalpark sind unermesslich.

Am 28.11. besuchte noch einmal eine Gruppe von uns die Freunde in Bremen.

2016

      Seit Langem bemühten wir uns um eine Verjüngung des Vorstands. Bei der Jhv. Am 9.3.2016 wurde das möglich. Henri Fischer kandidierte als Schriftführer und Petra Trojahn als Kassenwart. Sie wurden einstimmig gewählt. Somit konnten wir Gesine Haas und Brigitta Roy-Feiler mit großem Dank für die geleistete Arbeit entlasten.

      Knapp 50 Freiwillige von uns und aus der Bevölkerung halfen bei der Baumpflanzaktion am Tonmühlenkopf. Für diese seit Jahren systematisch durchgeführten Arbeiten und besonderen Leistungen erhielt er von Prüfern des TÜV Nord für seinen Wald den Titel Erholungswald zuerkannt.

Erstmals gab es im Mai den Tag des Wanderns, der aber trotz der interessanten Führung durch den Erholungswald auf geringe Resonanz stieß. Wir müssen wohl zur Kenntnis nehmen, dass geführte Touren eher mit Garmin stattfinden. Dabei fehlen dann aber die Erläuterungen zu Heimatkunde und Geschichte auf dem Weg.

2017

      Angesichts der Überalterung aller Harzklubmitglieder forderte uns der Hauptverein auf, die Wanderwege zu optimieren, d.h. zu reduzieren, da die Instandhaltung durch die Mitglieder nicht mehr gesichert ist. Zugleich sollten die Wege digital erfasst werden. Aber auch das muss ständig aktualisiert werden, was wohl kaum ehrenamtlich zu schaffen ist.

      Am 23.9.fand im Kloster eine Festveranstaltung zu Ehren des Forstmeisters Hans-Dietrich von Zanthier mit Vorträgen von C. Meyer-Stork, Peter Gaffert und Prof. Günther Bachmann zum Thema Nachhaltigkeit statt.

Am 19.10. hielt Dr. Klaus Oppermann den Vortrag zur Geschichte der Eisenindustrie in Ilsenburg unter Nutzung der Wasserkraft der Ilse.

2018

      Am 14.3. fand in der Fürst- Stolberg- Hütte unsere Jhv. statt. Alfred Heinecke vom Harzburger Verein und unser Bürgermeister hielten kurze Grußworte. Nach den Berichten des Vorstands und der Fachwarte folgte die einstimmige Entlastung und danach die fälligen Wahlen. Karl Berke und Henri Fischer hätten sich über die Ablösung gefreut, nahmen aber wie alle die Wahl an. Herr Bley nahm die Wahl zum 2. Vorsitzenden an.

      Die Wanderungen und Vorträge wurden abgestimmt. Dr. Junk referierte als Präsident des Hauptvereins und Denis Loeffke sprach zur weiteren Entwicklung Ilsenburgs. Im November stellte uns C. Meyer-Stork noch Details zum Erholungswald vor und am 1.12. endete das Vereinsjahr mit dem adventlichen Beisammensein im Kurpark.

2019-2020

      Die Jahreshauptversammlung lief planmäßig ab. Eine allgemeine Müdigkeit führte schon zu Gedanken über die Zukunft des Vereins. Aus persönlichen Gründen erklärte ich am 3.7.2019 meinen Rücktritt als Vorsitzender.

     Nachdem Herr Bley in der Presse am 14.7.19 die Absicht zur Auflösung des Vereins bekanntgab, meldeten sich Marten Schneider, Maik Künne, Nadine Spiegel und Madina Papies und waren bereit zur Leitung des Vereins. Mit diesem erfreulichen Ergebnis endete eine Sitzung des erweiterten Vorstands am 11.10.19. in der Fürst-Stolberg-Hütte.

Gewählt wurden sie dann am 6.3.2020 auf der regelmäßigen Jahreshauptversammlung.

     Diesen engagierten jungen Menschen wünsche ich viel Freude an und viel Kraft für diese Aufgabe.

         Ein Wort zum Schluss

Unser Verein war in all den Jahren ehrenamtlich für unsere Heimat tätig. Alles, was erreicht wurde, war immer Gemeinschaftswerk. So waren mir auch diese Erinnerungen nur möglich, da Margarete Potutschek und Annemarie Arnold ganz viel archivierten. Zu dieser Arbeit wurde ich vom neuen Vorstand angeregt und mit diesem gemeinsam fertiggestellt.

Ilsenburg, d. 12.4. 21     K. Berke        

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Ulrike Deike-Hinderberger

    Da ich in Ilsenburg aufwuchs und dort 8 Jahre die Schule bis Februar 1956 besuchte, fühle ich mich immer noch als Ilsenburgerin, auch wenn ich dort nicht geboren wurde. 1995 trat ich dem Harzklub bei. Leider konnte ich nie an den Wanderungen teilnehmen.
    Nun las ich das Niedergeschriebene mit großem Interesse. Viele Erinnerungen wurden wach, da ich unsere Klassentreffen mit ansässigen ehem. Mitschülern organisierte. Unser letztes größeres Treffen fand 2011 anlässlich unseres 70. Geburtsjahres statt. Anlässlich meines 80. Geburtstages besuchte ich noch einmal Ilsenburg und war total schockiert. In kein „Ilsenburger Restaurant“ konnte man einkehren. Zu gerne hätte ich eine Forelle in der Rothen Forelle verzehrt. Ne, nur Hausgästen ist das vergönnt. Karl Berke hat mit viel Herzblut dem Harzklub eine heimatliche Würdigung in all den Jahren gegeben. Gerne erinnere mich an die Begebenheiten mit ihm und seiner Frau. Glück auf
    Ulrike Deike-Hinderberger

  2. Ulrike Deike-Hinderberger

    aus Mutlangen

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